Objektnummer :
Ohlau um 1700, siehe Rosenberg Nr. 4327
Meister: Konrad Wolter, siehe Rosenberg Nr. 4331
Höhe mit aufgestelltem Henkel 15,5 cm
Gewicht: 330 gr
Die vorliegende Schraubflasche von Konrad Wolter wird bei Marc Rosenberg wie folgt erwähnt:
“Teilvergoldete sechspassige Schraubflasche mit Laubwerk getrieben”
Fürst Ferd. Kinsky, Wien – Goldschmiedekunst Ausstellung Wien 1889, Kat. Nr. 850
”
WICHTIGE; FRÜHE REICH DEKORIERTE SCHRAUBFLASCHE AUS OHLAU, Silber, teilweise vergoldet
Erstklassiger, originaler Erhaltungszustand.
Zylindrischer Korpus mit sechsfach gebogter Wandung auf flachem Boden. In den Bogenfeldern mittig reliefierte Akanthusranken, oben und unten durch gedrehte Godronen gerahmt. Gerade Schulter mit godroniertem Wulst. Abgeflachter Schraubdeckel mit scharniertem Bügelgriff, entsprechend dekoriert.
Historischer Kontext: Siehe Erwin Hintze “Schlesische Goldschmiede” Ausgabe 1912-1916
Wer das Ohlau von heute kennt, wird gewiss nicht vermuten, dass dort zeitweilig eine ganze Innung von Goldschmieden Arbeit und Nahrung fand. Bis zum Beginn des letzten Viertels des 17. Jahhunderts diente Ohlau manchem Piastenherzoge und mancher Herzogin Witwe zum Aufenthalte. Und auch nach dem Absterben des Piastenstammes sah Ohlau noch mehrere Jahzehnte eine Hofhaltung in seinen Mauern. Durch den Überlassungsvertrag vom 13. März 1691 belehnte Kaiser Leopold den polnischen Prinzen Jacob Ludwig Sobieski mit Ohlau, der dort bis 1734 residierte. Unter ihm gelangte die Stadt zu ansehnlichem Wohlstande und in seine Zeit fällt die eigentliche Blüte des Ohlauer Goldschmiedehandwerks.