Silber, teilvergoldete Siegeldose für König Friedrich Wilhelm III von Preussen mit dem Wachssiegel

Objektnummer  415

BZ: Berlin 1786

MZ Gebrüder Müller (Johann Bernhard und Martin Friedrich Müller, um 1737 – 80, Scheffler Nr. 10c, 140),

Tremolierstich.

Durchm. 14,5 cm, Gewicht:  332 g.

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Detaillierte Informationen

Siegeldose für König Friedrich Wilhelm III.
Silber; teilweise vergoldet. Flache zylindrische Dose; auf dem leicht aufgewölbten Deckel ein gegossenes Relief mit dem von Wilden Männern flankierten Monogramm unter der preußischen Königskrone. Die Wandung mit vier Löchern für die Siegelschnüre. Im Innern ein Wachssiegel mit dem Großen Preußischen Staatswappen.

Königreich Preußen bezeichnet den preußischen Staat zur Zeit der Herrschaft der preußischen Könige zwischen 1701 und 1918.
Das Königreich Preußen entstand aus den brandenburgisch-preußischen Gebieten, nachdem sich Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg zum König in Preußen gekrönt hatte (→ Königskrönung Friedrichs III. von Brandenburg). Das Königreich bestand aus Brandenburg, das zum Heiligen Römischen Reich gehörte, und dem Herzogtum Preußen, das als polnisches Lehen aus dem Ordensstaat hervorgegangen war. Der ursprünglich preußische Teil erhielt den Namen Ostpreußen.[1]
Im 18. Jahrhundert stieg Preußen zu einer der fünf europäischen Großmächte auf und wurde die zweite deutsche Großmacht nach Österreich. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts trieb es die Schaffung eines deutschen Nationalstaates entscheidend voran und war ab 1867 der dominierende Gliedstaat des Norddeutschen Bundes. 1871 wurde dieser Bund zum Deutschen Kaiserreich erweitert und der König von Preußen übernahm das Amt des Deutschen Kaisers. Mit der Abdankung des letzten Kaisers und Königs, Wilhelms II., infolge der Novemberrevolution 1918 wurde die Monarchie abgeschafft. Das Königreich ging im neu geschaffenen Freistaat Preußen auf.

Friedrich Wilhelm III. (* 3. August 1770 in Potsdam; † 7. Juni 1840 in Berlin) aus dem Haus Hohenzollern war seit 1797 König von Preußen und Kurfürst von Brandenburg.
Am Beginn seiner Herrschaft betrieb Friedrich Wilhelm III. eine Neutralitätspolitik, die zur Isolierung Preußens und Abhängigkeit von Frankreich, aber auch zu Gebietsgewinnen führte. Unter drohender Gefahr befahl er im Jahr 1806 die Mobilmachung gegen Napoleon, der die Preußische Armee in der Schlacht bei Jena und Auerstedt vernichtend schlug. Der Frieden von Tilsit 1807 besiegelte die Niederlage Preußens mit großen Gebietsverlusten. Zur Stärkung des Reststaats ermöglichte Friedrich Wilhelm III. die Preußischen Reformen durch Karl Freiherr vom Stein, Karl August von Hardenberg, Gerhard von Scharnhorst und Wilhelm von Humboldt. Nur zögerlich schloss er sich im Jahr 1813 mit dem Aufruf An Mein Volk den Befreiungskriegen gegen Napoleon an. Nach dem Wiener Kongress 1815 sorgte er für den Wiederaufstieg Preußens und die Rückgewinnung der alten Gebiete. Die Staatsreformen setzte er jedoch nicht fort, sondern betrieb eine Restaurationspolitik im Sinne der Heiligen Allianz mit Russland und Österreich.
Friedrich Wilhelm III. galt wegen seiner Bürgerlichkeit und Liebesheirat mit Luise von Mecklenburg-Strelitz als volkstümlich. Unter seiner Herrschaft begann der Ausbau Berlins durch Karl Friedrich Schinkel.[1]