Silber Englische (George I) achteckige Kaffeekanne

Objektnummer: #123

London, 1713/14

Robert Timbrell und Joseph Bell

Höhe: 26,5 cm; Gewicht: 850 g.

Beschauzeichen: Gestalt der Britannia (Jackson 1921: 84)

Meisterzeichen: Monogramme für Robert Timbrell und Joseph Bell (Grimwade 1990, Nr. 2707)

Kontrollmarke: Löwenkopf im Profil der Britannia Standard Periode (Jackson 1921: 84)

Jahreszahlfür 1713/4 (Jackson 1921: 84)

Gravur: Wappen zeigend zwei steigende Löwen

Bilder

Detaillierte Informationen

Antike, Silber, englische (George I) achteckige Kaffeekanne

Die schlanke Silberkanne hat eine achteckige Wandung, die ein graviertes Wappen im reichdekorierten Rahmen trägt. Die S-förmige Tülle endet in einem Schnabelausguss und steht im rechten Winkel zum Henkel. Der Ausguss ist darüber hinaus am Korpus mit einem schönen Zierrat geschmückt. Den achteckigen hochgewölbten Scharnierdeckel schmückt ein gegossener Balusterknauf. Ein sehr schöne, und geometrische Kanne von zeitloser Eleganz.

Die Form der ersten Kaffeekannen in England war aus dem Orient beeinflusst. Frühe englische Kaffeekannen hatten deswegen einen konischen Deckel mit spitziger Endung. Im frühen 18. Jahrhundert gewann der Deckel eine Wölbung. Die Stilentwicklung der Periode 1710-20 gab den Kannen eine achteckige, sehr elegante, Form. Dieser Stil kann man sich am Beispiel dieser früheren Kanne sehr gut nachvollziehen. Ihr Anteil in Silber entspricht dem Britannia Standard – mit einem Silberanteil von 95,84 %.

Kaffee und Tee waren seit dem 16. Jahrhundert reisenden Europäern bekannt. Diese warmen Getränke eroberten den Kontinent im 17. Jahrhundert. Erst wurden sie als medizinische Mittel in den Apotheken verkauft und als Heilungsmittel getrunken. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts wurde Kaffee immer öfter allein für den Genuss und die Wirkung auf die Wachheit und Aufmerksamkeit des Körpers und des Geistes konsumiert.

Meister

Robert Timbrell war Sohn des Thomas Timbrell und hat eine Lehre bei Augustine Dudley von 1678 bis 1685 oder 1686 abgeschlossen. Seit 1707 arbeitete er in Partnerschaft mit mit Joseph Bell I. Joseph Bell war Sohn von John Bell und hat bei Robert Timbrell von 1700 bis 1707 gelernt.

Literatur

Grimwade, Ar., London Goldsmiths 1697-1837. Their marks and lives from the original registers at Goldsmiths’ Hall and other sources, GB: Faber and Faber, 1990 [Grimwade3].

Hernmarck, Carl, Die Kunst der europäischen Gold- und Silberschmiede von 1450 bis 1830, C.H. Beck Verlag: München, 1978.

Jackson, Ch., J., English Goldsmiths and their marks, London: MacMillan and Co. Limited, 1921.