Französische Empire Tasse, Silber vergoldet

Objektnummer: #366

Paris, um 1793

Joseph Deviegos

Beschauzeichen: interimistische Garantiemarke für Silber jeden Feingehalt, Paris (eigentlich nur zwischen 1793 und 1794, wurde später aber auch noch verwendet (Rosenberg 1928 (4), S. 262, Nr. 6558)

Meisterzeichen: ,,JD” für Joseph Deviegos  (Arminjon u.a. 1991[1], S.188, Nr. 01712)

Mittlerer Taxstempel (Freistempel) für Wien 1810-1824, (Rosenberg 1928 (4), S.435, Nr. 7887)

Höhe: 11 cm (4,33 in.); Dm.: 10,5 cm (4,13 in.); Gewicht: ca. 286 g.

Bilder

Detaillierte Informationen

Die nach antiken Vorbildern gestaltete Tasse ist ein schönes Exemplar des französischen Empire. Auf einem runden, eingezogenen und mit senkrechter Riffelung dekoriertem Fuß erhebt sich die Kuppa. Bis zur Hälfte der Außenwandung ist diese mit vertikalen Godronen verziert, direkt darüber sind in Abständen insgesamt drei kleine Puttenszenen als Relief appliziert. Der Henkel ist in Form zweier miteinander verschlungenen Schlangen gestaltet. Die Tasse ist innen als auch außen vergoldet.

Empire

Als Objekte des Empire bezeichnet man die französische Spielart des Klassizismus, während der Zeit Napoleons I. (1804-1815). Die Kunstform entstand Anfang des 19. Jahrhunderts und breitete sich in ganz Europa aus. Griechisch-römische sowie ägyptische Motive waren im Empire sehr beliebt und wurden teilweise ins Monumentale gesteigert. Als Dekoration wurden häufig symmetrische Formen gewählt. Die Verzierungen wurden dabei meist aufgesetzt.

Meister: Joseph Deviegos war ein in Paris tätiger Goldschmied, der um 1783 Meister wurde. Auf dem Kunstmarkt werden immer wieder Objekte von Deviegos gehandelt, wie zum Beispiel diese Ecuelles, s. Christie’s Auktion Interiors, Paris (28. April 2016), Lot 604.

Literatur:

Marc Rosenberg: Der Goldschmiede Merkzeichen (Band 4): Ausland und Byzanz, Frankfurt am Main 1928 (http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/rosenberg1928bd4, zuletzt aufgerufen am 03.05.2017).

Catherine Arminjon u.a.: Inventaire Général des Monuments et des Richesses Artistiques de la France [1]. 1798-1838. 2. Bde (= Cahiers de l’Inventaire, 25), Paris 1991.